„Erzähl mir doch kein Märchen…“ – das Publikum im vollbesetzten Sängerheim war gespannt, was mit den traditionellen Theatertagen
dieses Jahr aus dem Hut gezaubert wurde.
Schon der Beginn war eine Überraschung. Da stand das Kasperletheater auf der Bühne, mit dem sonst seit 30 Jahren immer im November die kleinen Gäste im Sängerheim erfreut werden. Drei Jahrzehnte voller Geschichten, die die Kinder aus Westerheim und Umgebung begeistern – das muss gefeiert werden! Anlässlich dieses Jubiläums gab es daher dieses Jahr Kasperle-Theater auch für die großen Gäste zu sehen und zu hören. Kasperle wollte die Gäste begrüßen, aber die griesgrämige Hexe hatte da zunächst etwas dagegen und verzauberte das Publikum gleich zu Beginn. Statt zu lachen wurde nur gekräht, als Kasperle einen Witz erzählte - und für gute Stimmung war gesorgt. Jessica H. und Brigitta E.-B. von den Puppenspielerinnen liehen Kasperle und Hexe ihre Stimme und freuen sich schon heute auf die Aufführungen am 26. November 2025.
Danach legte die Theatergruppe um Doreen B. los und zauberte zwei spritzige und äußerst unterhaltsame Abende auf die Bühne. Ein wahres Feuerwerk an Sketchen zündeten die Vollblutschauspieler Andrea und Arianne T., Martin S., Karin G., Doreen B., Moni H., Bernhard G., Elfriede B., Elisabeth W. sowie Uschi und Karl W..
Zunächst ging es auf das Landratsamt. Andrea T. brachte als resolute Bäuerin dort Martin S. als peniblen, auf Hygiene bedachten Beamten fast um den Verstand. Dabei wollte sie doch nur ihren Traktor, nein, Case Bulldog anmelden...
Karin G. und Karl W. besuchten den Wasen in Stuttgart und natürlich hatte Karin dabei als gute Schwäbin natürlich ihr Vesper und Wasser mit dabei. Ihr Mann zeigte dafür allerdings recht wenig Begeisterung.
Auch der neue Fotoautomat der Gemeindeverwaltung Westerheim wurde ordentlich in Szene gesetzt – und sowohl zwei Freiwillige aus dem Publikum (unserer besonderer Dank geht an unseren Vorsitzenden Klaus A. sowie Bürgermeister Hartmut Walz) als auch weitere Westerheimerinnen, super dargestellt von Moni H., Elisabeth W. und Elfriede B., zeigten, was der Bürger alles tun muss, damit es heißt: „KI Klick hat ein Foto für Sie!“
Karin G. als bezaubernde (?) Prinzessin sang und gewann das Herz des Froschkönigs Bernhard G., der eigentlich nur auf einen Kuss für seine Verwandlung zum Märchenprinzen – oder war er doch nur ein „Anton“? - wartete. Das Publikum wurde durch die Gesangseinlagen und herrlichen Umdichtungen bekannter Songs bestens unterhalten, denn „eins kann mir keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben!“.
Arianne T. war die Kundin im Schuhgeschäft, die niemand haben will. Martin S., der Schuhhändler mit Leidenschaft, konnte sie trotz hervorragender Rechenkünste, kreativer Beredsamkeit und Sonderangeboten nicht zum Schuhkauf überreden. Stattdessen kommen die von der Tante geerbten nichts kostenden Schuhe nun eben „gebebbt“ weiter zum Einsatz.
Dann gab’s auch noch einen Blick hinter die Kulissen der märchenhaften Happy-Ends: Schneewittchen, Dornröschen und die Müllerstochter, gespielt von Andrea T., Doreen B. und Moni H., klagten ihr Leid über ihre Prinzen und Könige und fühlten sich von den Gebrüdern Grimm nicht gut behandelt. Ob sie allerdings ihre Lehren daraus gezogen haben? Um die Antwort zu erfahren, musste man dabei gewesen sein.
Auch musikalisch gab’s natürlich Schmankerl:
Das Männerquartett Michael B., Peter K., Bernhard G. und Bernhard von N. sang „Soll ich Dir ein Märchen erzählen“ und „D’r Backstoikäs“. Selbstverständlich durften sie die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen.
Den krönenden Abschluss bildeten die Sängerinnen und Sänger des gemischten Chors um Maria B., die u.a. ein Märchen über die die Welt in Aufruhr versetzenden Machthaber der Welt erzählten, mit positivem Ausgang: So erklang „Ein bisschen Frieden“ im Sängerheim, als gemeinsamer Abschluss von Sängerinnen und Sängern und allen Anwesenden. Manchmal werden Märchen wahr – so hoffentlich auch in diesem Fall!
Klaus A. und Petra K., die Vorstände der Chorgemeinschaft, überreichten den Akteuren märchenhafte Leckereien als herzliches Dankeschön für ihre tollen Leistungen an diesen zwei gelungenen Abenden.
Ein großes Dankeschön gebührt auch den zahlreichen Helfern – ohne die unermüdlichen Küchenfeen, Deko-Zauberer und Aufbau-Helden wäre so ein Event nicht möglich.